Konstantin, ein 28-jähriger Student der Germanistik, hatte sich gerade mal wieder mit Julienne, seiner Freundin gezofft (was in letzter Zeit häufiger vorkam), daraufhin wutentbrannt die gemeinsame Wohnung verlassen und lief nun in Richtung des nahegelegenen Freibads, um ein paar Runden zu schwimmen und so seinen Frust ein wenig abzukühlen.
Es war ein überdurchschnittlich heißer Sommertag, die Männer waren nicht selten oben ohne, die Frauen trugen kurze Röcke und Flip Flops.
Eine von ihnen erregte besonders Konstantins Interesse. Sie hatte langes, zu einem Pferdeschwanz hinten zusammengebundenes schwarzes Haar, unheimlich strahlend blaue Augen, sowie einen Körper, der die Begierden eines jeden heterosexuellen Mannes zum Kochen brachte. Konstantin blieb kurz stehen und tat so, als würde er in seiner Schwimmtasche etwas suchen. In Wahrheit beobachtete er die junge Frau. Sie stand auf der anderen Straßenseit im Profil zu ihm und hielt ihre zur Faust geballte rechte Hand direkt vor ihr Gesicht. Darin befand sich etwas. Konstantin dachte zunächst, es müsse eine Art Handy sein, da sie eifrig darauf einredete und immer wieder lachte. Doch für ein Handy war das, was da in ihrer Hand lag, zu klein, und außerdem...bewegte es sich. Dann war es wohl ein Tier, vielleicht eine sehr sehr kleine Maus oder so etwas.
Konstantin wollte noch genauer hinsehen, da drehte sich die Frau urplötzlich und ohne Vorwarnung zu ihm hin und starrte ihm direkt in die Augen.
Konstantin war eigentlich überhaupt nicht von der schreckhaften Sorte, aber bei diesem Blick, in welchem sich sexuelle Begierde mit einer ihm unheimlichen Vorfreude kreuzten, zuckte er zusammen. Er machte schnell, dass er ins Freibad kam.
Nachdem er ein paar Bahnen geschwommen war, ging er zurück zu seinem Handtuch, legte sich rücklings in die Sonne und schloss die Augen. Bald darauf war er eingeschlafen.
Ihm war, als hätte er kurz bevor er aufwachte, ein leises, aber verzweifelte Fiepen gehört. Dieses Geräusch war es jedoch nicht, was ihn aufschreckte. Vielmehr spürte er, wie plötzlich ein Gewicht auf seinem Oberkörper lag. Er öffnete die Augen - und sah direkt in das Gesicht der Frau, die er kurz zuvor beobachtet hatte. Sie trug einen ungemein knapp gehaltenen schwarzen Bikini und sonst - nichts. Und sie saß rittlings auf ihm, ihr wohlgeformter Hintern grub sich in seinen Bauch, ihre Brüste trohnten knapp vor seinem Gesicht.
"Was zum..." wollte Konstantin ansetzen, aber die Frau ließ ihn nicht zu Wort kommen.
"Halt die Fresse. Du müsstest mir echt dankbar sein!"
"D-d-d-ankbar?" fragte Konstantin, immer noch ganz perplex ob dieser Unverfrohrenheit.
"Ja, dafür, dass ich dir das Vieh zerdrückt habe!"
"Vieh?" War er überhaupt schon wach?
Die Frau strahlte, stand auf, drehte sich um 180° und hielt Konstantin ihren knapp verdeckten Hintern ins Gesicht. Das, was da auf ihrer rechten Pobacke klebte, sah aus wie...
Nein. Unmöglich. Konstantin blinzelte. Und richtig: das, was da kurz zuvor noch wie ein komplett plattgesessener M-e-n-s-c-h ausgesehen hatte, entpuppte sich nun vielmehr als kleine Spinne. Sie musste über Konstantins Bauch gekrabbelt sein, und die unbekannte Schöne hatte dann auf diesem wie auch auf dem bedauernswerten Tierchen Platz genommen.
"Klein und niedlich, nicht? Aber täusch dich bloß nicht - die gehörte zu denen, die gerne mal beißen - und das tut dann echt weh!"
Konstantin stutzte.
"Aber warum hast du sie nicht einfach weggewischt?"
"Das kleine Biest am Leben lassen? Nee, der Brummer musste breitgemacht werden. Ich hasse diese Spezies von ganzem Herzen. Und drauftreten wollte ich nicht, weil ich keine Schuhe anhatte und keine Lust hatte, das Vieh unter meinen nackten Sohlen zu spüren. Mein Hintern hat den Job ja schon fein erledigt. Die sticht keinen mehr."
Mit diesen Worten dreht sie sich wieder um und setzte sich wieder wie selbstverständlich auf Konstantin. Dann schob sie seine Arme mit einer unerbittlichen Kraft, die unmöglich von so einer zierlichen Frau ausgehen konnte, neben seinen Kopf und setzte je einen ihre bloßen Füße auf seine Handgelenke. Wie Schraubstöcke bohrten sie sich in sein Fleisch, er konnte sich nun nicht mehr rühren, war ihr hilflos ausgeliefert.
"Ich heiße Anna. Und ich will mit dir vögeln. Heute Abend. Abgemacht?" Und dabei rieb sie ihr Hinterteil auf Konstantins Schritt hin und her, so dass dieser fast wahnsinnig wurde.
"I-i-ist gut." stammelte er.
"Hast du eine Freundin?"
"Nein" log er.
Sie nannte ihm ihre Adresse, ging von ihm herunter und war sogleich hinter einer Gruppe Jugendlicher, die gerade auf die Wiese liefen, verschwunden.
Konstantin richtete sich auf. Sah an sich hinunter. Er musste sich wohl verletzt haben. Oder Anna hatte sich irgendwo geschnitten. Denn an der Stelle, wo sie zwischen sich und Konstantin das kleine Tierchen totgepresst hatte, war nun ein kleiner Striemen Blut zu finden...
"Es tut mir unheimlich leid! Ich habe dein Lieblingsessen gekocht!" sagte Julienne und umarmte und küsste ihn.
Konstantin trat ein, legte seine Tasche in den Gang und ging dann mit ihr ins Wohnzimmer.
"Du..." sagte er.
"Ich muss dir was sagen..."