C&C: Tiberian Incursion Part III

C&C TI 11: Ch. 212: Nika: Shanghai World Financial Center

Ich war die ganze Nacht wachgelegen.

Konnte mit dem Gedanken, dass Samira und Theresia tot waren, nicht schlafen.

Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass ein 14-jähriges tiberiuminfiziertes Mädchen gegen jene kämpfen sollte, die dieses Teufelszeug anbeteten.

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich sagte: "herein."

Ajay betrat das Zimmer. Er sagte: "du hast...nicht geschlafen, sehe ich das richtig?"

Ich antwortete mit zitternden Lippen: "ich...konnte nicht. Ich glaube, ich kann das nicht."

Er setzte sich neben mich aufs Bett. Er fragte: "was kannst du nicht? Töten, meinst du?"

Ich bejahte die Frage. Ajay sagte: "das ist nicht viel anders als mit anderen Dingen, Nika. Je öfter du es tust, desto leichter fällt es dir. Glaub mir, das erste Mal ist wahrscheinlich das schlimmste."

Ich fragte: "die...die anderen...wie war das bei ihnen?"

Ajay antwortete: "niemand kann irgendwas auf Anhieb, Nika. Es kann sein, dass du dich übergeben musst, wenn du zum ersten Mal einen Menschen tötest."

Ich schwieg. Ajay sagte: "du weißt, warum ich mich von Nod abgewandt habe, nicht wahr?"

Ich sagte: "die Sache mit den Besuchern im dritten Tiberiumkrieg, ja."

Ich dachte: ja... Tiberium...

Ajay sagte: "ich glaube, dass Linette all ihre Hoffnung in dich setzen wird, Nika. Ich werde dasselbe tun."

Im selben Moment schwebte ein Geist vor mir herunter. Ich erschrak so sehr, dass ich automatisch zurückwich, bis ich die Wand im Rücken spürte.

Ajay sagte: "keine Angst, Nika. Linette, das ist unser Neuzugang."

Linette sagte: "ist etwas gewöhnungsbedürftig, ich weiß. Aber das war bei vielen Widerstandsmitgliedern so."

Ich fragte: "ist sie das?"

Ajay erwiderte: "das ist sie. Linette, das ist Nika."

Linette sagte: "schön, dich kennenzulernen, Kleines."

Ich blickte auf meinen Tiberiumübersäten Körper.

Samira...Theresia...

Beim Gedanken an die beiden verspürte ich einen Stich im Herzen. Ich schloss die Augen, ließ meinen Tränen freien Lauf.

Linette sagte: "das mit Samira und Theresia tut mir wirklich leid, Kleines."

Ich erwiderte nichts. Ajay sagte: "Nika, ich weiß, wie es dir geht."

Ich sah einen Tiberiumkristall in meiner rechten Hand stecken. Ajay sagte: "entweder die Anspannung lösen, oder du lässt sie einfach gewähren. Aber versuche, nicht mit der Hand auf mich zu zeigen."

Ich streckte die Hand Richtung Tür aus.

Ließ den Tiberiumkristall etwa auf Kopfhöhe in die Tür schießen.

Ich sah auf meine Hände. Ajay sagte: "damit solltest du umgehen können. Fokussierst du deine Wut auf Nod, wirst du wie ein Tornado über sie hinwegfegen, Nika."

Ich sprang auf und umarmte Ajay. Er sagte: "du solltest gehen. Wir wollen diesen Krieg doch irgendwann beenden, nicht?"

Ich sagte, als ich aufstand: "ja, du hast Recht." Linette sagte: "mach´ sie fertig."

Ich erwiderte: "das werde ich."

Damit verließ ich unsere Operationsbasis.