C&C Tiberian Incursion: Post-Unbreakable

Ch. 27: Nika: Unknown Location

Ich wachte erst wieder auf, als die Sonne bereits aufgegangen war. Eine der Frauen von Linettes Sicherheitsdienst betrat die Hütte und fragte: "gut geschlafen, Nika?"

Ich erwiderte: "das erste Mal seit langem wieder, ja. Ich meine, wenigstens habe ich kein Tiberium gespuckt."

Die Frau setzte sich neben mich und nahm meine Hand, dann sagte sie: "das ist ein gutes Zeichen."

Ich sagte: "das muss aber nicht heißen, dass es nie wieder passiert."

Sie umschloss meine Hand fest mit ihren eigenen, dann sagte sie: "mach dir keine Sorgen, Kleines. Du machst deine Sache bis jetzt ausgezeichnet. Du bist das tapferste Mädchen, das ich bis jetzt kenne."

Ich strahlte und umarmte sie: "danke."

Sie fragte: "aber du hast schlecht geträumt, nicht wahr?"

Ich stockte: "ja...die...die abgefeuerte Kugel...das bin ich gewesen."

Sie sagte: "nicht weinen, ist okay. Man ist manchmal zu erstaunlichen Dingen fähig, wenn man Angst hat."

Ich lehnte mich an ihre Schulter, sie hielt mich tröstend im Arm und sagte: "weißt du, Nika...auch wir können tatsächlich Angst verspüren."

Ich sagte nichts. Ich erwartete, dass sie mir ihre Geschichte von selbst erzählte.

Dann begann sie: "es war vor einigen Monaten. Ich hatte damals einen Auftrag. Ich sollte jemanden beschützen. Wir hatten uns in einem Haus auf dem Dachboden versteckt. Ich wusste, dass das Getrappel der vielen Füße, die ich unten hören konnte, Nod war."

Ich hörte ihr schweigend zu. Sie fuhr fort: "ich hab´ meinen Schützling über das Dachfenster evakuieren lassen, aber das haben sie gehört."

Sie schloss die Augen und sprach weiter: "dann haben sie nach oben geschossen. Ich hab´ mich sofort auf den Boden geworfen, mich immer wieder zur Seite gerollt, um den Kugeln auszuweichen."

Sie hob ihr Oberteil und deutete auf ihre verheilte Schusswunde am Bauch: "da haben sie mich erwischt. Aber ich bin rausgekommen, bevor sie oben waren."

Ich sagte: "sie hätten dich erschossen, wenn du nicht so schnell reagiert hättest."

Sie erwiderte: "ja."

Ich hörte Linette unvermittelt sagen: "Nika, Nod ist unterwegs hierher. Du musst verschwinden."

Ich sagte: "Nod ist unterwegs, ich muss gehen."

Die Frau sagte: "pass´ auf dich auf, Nika."

Ich nickte ihr zu und ging nach draußen.