Julia überlegt kurz, wie sie ihr Leben am besten verändern könnte.
Natürlich denkt sie direkt daran, wie es wäre, wenn sie sich wünscht, keine Bettnässerin mehr zu sein, doch dies würde leider nicht reichen. Selbst wenn sie jetzt sofort mit dem Bettnässen aufhört und keine Windeln mehr braucht, ist sie dennoch auf ewig unter ihren Klassenkammeraden als Baby gebrandmarkt und wird weiter gemieden werden. Dies kann also nicht die Antwort sein und an sich stört sie das Bettnässen auch nicht wirklich. Sie hat sich inzwischen so an ihre Nachtwindeln gewöhnt, dass sie diese sogar als angenehm empfindet. Das einzige, das sie stört, ist die Tatsache, dass alle in ihrer Klasse von den Windeln wissen und sie deswegen auslachen, hänseln und nichts mit ihr zu tun haben wollen. Die ausweglose Situation, in welcher sich Julia befindet, ist einzig und allein dadurch entstanden, dass sie ihrer Freundin Mareike so sehr vertraut hat, dass sie dieser von dem Bettnässen erzählt und Mareike dieses Vertrauen später missbraucht und Julia bloßgestellt hat.
Aus diesem Grund sagt sie zu der Magierin "Ich wünsche mir, dass ich mich nie mit Mareike angefreundet hätte, sodass nicht alle aus meiner Klasse erfahren hätten, dass ich Bettnässerin bin und nachts noch Windeln trage. Geht das?". Die Magierin überlegt kurz und antwortet dann "Ja, ich könnte deine Vergangenheit so verändern, dass du dich nie mit Mareike angefreundet hast. Aber ist das wirklich das, was du dir von ganzem Herzen wünschst? Vergiss nicht mein Kind, ich kann deine Gedanken lesen und in dein Herz sehen. Ich bin mir sicher, dass du dir eigentlich etwas anderes wünschst. Der Wunsch, den du gerade eben geäußert hast, ist nur ein Teil von dem, was du eigentlich möchtest. Horche noch einmal tief in dich hinein und sprich dann deinen innigsten Wunsch aus, den werde ich dir dann erfüllen".
Etwas verwundert von der Antwort der Magierin überlegt Julia noch einmal, was sie sich abgesehen von der Tatsache, dass niemand in ihrer Klasse von ihren Windeln weiß, sonst noch wünschen soll. Dabei kommt ihr der Gedanke, wie unbeschwert doch ihre Zeit als Kindergartenkind gewesen ist. Damals hat es niemanden, keinen Erwachsenen und kein anderes Kind gestört, dass sie nachts noch Windeln getragen hat. Auch wenn sie tagsüber mal in Windeln rumgelaufen ist, hat sie niemand deswegen ausgelacht oder gehänselt. Eigentlich ist dies rückblickend betrachtet die unbeschwerteste und glücklichste Zeit in Julias Leben gewesen. Auch hat sie Mareike zu dieser Zeit noch nicht gekannt. Die beiden haben sich erst in der Grundschule kennengelernt und auch wenn sie für viele Jahre unzertrennlich gewesen sind, hat sie Julia letztendlich schwer enttäuscht und verletzt, weshalb sie die gemeinsame Zeit mit ihrer Freundin jetzt in einem etwas anderen Licht sieht und die eigentlich schönen Erinnerungen nicht mehr wirklich genießen kann.
Aus diesem Grund sagt Julia schlussendlich zu der Magierin "Ich habe es mir nochmal überlegt. Eigentlich möchte ich am liebsten wieder jünger sein. Ich wäre gerne wieder e3in Kindergartenkind. Die Zeit im Kindergarten ist die schönste meines Lebens gewesen".
Die Magierin nickt und meint daraufhin "Ja, das habe ich mir schon gedacht. Ich habe gewusst, worin dein innigster Wunsch besteht. Ich kann dir diesen Wunsch jedoch nur erfüllen, wenn du dir dessen selbst bewusst wirst. Etwas, von dem du selbst nicht genau weißt, dass du es dir wünschst, kannst du auch nicht bekommen. Da du deinen Wunsch nun ausgesprochen hast, werde ich ihn dir sogleich erfüllen". Die Magierin sagt nun ein paar unverständliche Zauberformeln auf und macht mit ihren Händen einige ausladende Gesten und dann verliert Julia plötzlich das Bewusstsein.
Auf welche Art und Weise hat die Magierin Julias Wunsch erfüllt?
Vorschlag 1 - Sie hat Julia zurück in die Zeit geschickt, in welcher Julia 3 Jahre alt gewesen und in den Kindergarten gekommen ist. Julia erhält damit die Möglichkeit, ihr Leben noch einmal zu leben.
Vorschlag 2 - Julia befindet sich noch in derselben Zeit, es ist nach wie vor dasselbe Datum. Jedoch hat sich die Realität derart verändert, dass Julia in dieser Zeitperiode gerade 3 Jahre alt geworden und in den Kindergarten gekommen ist. Julia erhält somit die Möglichkeit, ein komplett neues Leben anzufangen und zwar im Kindergartenalter.
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