Anna blickte aus dem Autofenster, als ihre Familie die lange Auffahrt zum Hotel hinauffuhr. Das große Gebäude, umgeben von gepflegten Gärten und beeindruckenden Blumenbeeten, strahlte in der Nachmittagssonne. Ihre ältere Schwester, Lena, heiratete hier morgen, und Anna freute sich schon seit Wochen auf diesen besonderen Tag. Sie sollte eine der Brautjungfern sein und hatte ihr Kleid sorgfältig ausgewählt. Es war eine große Ehre für sie, und sie wollte ihre Schwester stolz machen.
„Wir sind da!“ rief Annas Mutter fröhlich und parkte das Auto vor dem Eingang. Anna stieg aus und half, die Koffer aus dem Kofferraum zu holen. Sie trugen ihr Gepäck durch die imposante Eingangshalle und wurden von einem freundlichen Hotelangestellten zu ihren Zimmern geführt.
Das Zimmer, das Anna mit ihrer jüngeren Schwester Clara teilte, war geräumig und elegant eingerichtet. Anna bewunderte die Aussicht aus dem Fenster, während Clara sofort auf das Bett sprang und die weichen Kissen testete. „Das ist das beste Hotelzimmer, das ich je gesehen habe!“ rief Clara begeistert.
Am Abend traf sich die Familie im Hotelrestaurant zu einem festlichen Dinner. Alle waren in bester Stimmung und sprachen aufgeregt über die bevorstehende Hochzeit. Anna versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Sie wusste, dass eine große Verantwortung auf ihr lastete, und wollte nichts falsch machen.
Als sie schließlich ins Bett gingen, konnte Anna kaum einschlafen. Die Gedanken an die Hochzeit und die Angst vor ihrem Bettnässen hielten sie wach. Sie hatte ihre speziellen Vorkehrungen getroffen, wie immer, aber die Angst, dass etwas schiefgehen könnte, war dennoch da. Nach einigen Stunden des unruhigen Hin- und Herwälzens fiel sie schließlich in einen unruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen wachte Anna mit einem schweren Gefühl auf. Noch bevor sie die Augen öffnete, spürte sie die Nässe unter sich und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie hatte es wieder getan – sie hatte ins Bett genässt. Panik und Scham durchfluteten sie, als sie sich aufsetzte und die nassen Laken betrachtete. Was sollte sie jetzt tun? Wie konnte sie das verbergen?
In diesem Moment öffnete Clara die Augen und bemerkte sofort, was passiert war. „Oh nein, Anna“, flüsterte sie mitfühlend. Anna fühlte, wie die Tränen in ihr aufstiegen, aber sie kämpfte gegen das Bedürfnis, zu weinen. Sie musste stark sein, musste eine Lösung finden.
Ihre Mutter kam herein, um die Mädchen zu wecken, und erkannte sofort, was passiert war. „Anna“, sagte sie sanft und setzte sich zu ihr aufs Bett. „Es ist in Ordnung. Es ist nicht deine Schuld.“
Anna schüttelte den Kopf. „Ich habe mich so sehr darauf gefreut, Mama. Ich wollte alles perfekt machen.“
„Wir werden das gemeinsam lösen“, sagte ihre Mutter und nahm sie in den Arm. „Lass uns erst einmal die Laken wechseln und dann sehen wir weiter.“