\"Writing.Com
*Magnify*
SPONSORED LINKS
Printed from https://shop.writing.com/main/view_item/item_id/2333882-Schwarz-und-Wei
Item Icon
\"Reading Printer Friendly Page Tell A Friend
No ratings.
Rated: 13+ · Poetry · Psychology · #2333882
Small self written poem, 45-60min effort just a freestyle. trigger warning: depression
(Die Stimme beginnt leise, fast flüsternd, voller Zweifel und Unsicherheit.)
Kennst du die Tage an dem fühlst dich weak?

(Die Stimme wird stärker, energischer, fast trotzig.)
Dann die Tage an dem hast du Kraft, übermenschlich, ein Freak!

(Kurze Pause, die Stimme wird nachdenklich, melancholisch.)
So Tage dazwischen, kein Streben, kein Wissen,
auch einzelne Tage, die darf man nicht missen.

(Die Stimme gewinnt an Kraft, wird lauter, anklagend.)
Für viele erreichbar, doch oft nicht greifbar,
mal hier mal da, mal einzeln, mal paar.
Innen wie außen, die Masse ist grau.
Tiere wie Menschen, ob Mann oder Frau,
keiner darf wissen, wie bist du genau.
Sprichst du, wirst du gebissen, also Schweigen ist schlau.

(Die Stimme ist jetzt voller Wut und Verachtung.)
Siehst du diese Einheit, diese langweilige Masse?
Ich sehe es genauso, doch weißt du, was ich hasse?
Dir wird gesagt, es wäre mega und klasse,
dass diese Art von Leben das Ende der Rasse
Mensch sein wird, das sagt die Statur,
denn die Wahrheit liegt klar in der Natur.
Sie ist klar, okay, die bemüht sich,
manchmal ist sie echt ungemütlich.
Bei ihr gibt es nur eines: an oder aus.
Wer einmal falsch liegt, ist für immer raus.

(Die Stimme wird ruhiger, fast schon resigniert.)
Für mich gibt es folgendes, was daran Gewicht hat:
dass mein ganzes Leben wurde mir eingetrichtert,
das Schwarz-Weiß-Denken, ein schlechtes Gericht hat.
Jede Medie darüber sofort parat den perfekten Bericht hat.
Ich werd' müde, wenn die Regeln für viele sehr leidig,
von oben herab, also immer einseitig,
heruntergefallen, Chaos anrichten und Mauern einreißen,
verkrüppeln, bestehlen, Bindungen zerreißen.
Einsperren, diktieren, Schmerzen bereiten,
wie Vieh behandeln, von außen am leiten.
Das Schweigen der Lämmer, ein riesen Dilemma,
mich dazu führt zu denken, jetzt wird es schlimmer,
die Schlachtbank erwartend, höre schon den Haartrimmer.

(Die Stimme wird wieder stärker, kämpferisch.)
Warum ist man falsch, wenn man denkt wie sie,
handelt wie sie, lernt wie ein Genie?
Man das Chaos, das herrscht, wieder aufräumt, sortiert,
die drohende Auslöschung studiert, sabotiert.

(Die Stimme ist jetzt voller Hoffnung und Sehnsucht.)
Statt sich zu freuen über den Schritt, diese Evolution,
dieser neue Antrieb, die Energie für die Explosion,
die es benötigt zum Entthronen
dieser Hypokraten, die diese dir zeigen und jenes selbst leben,
alle, die im Keim ersticken, die Nachtluft streben.

(Die Stimme wird leiser, fast schon zärtlich.)
Welche so weich, so reich nach erfrischendem Duft riecht,
die durch echte Freiheit dann auch Gewicht kriegt.
Einer Welt, in der sich's lohnt zu träumen und zu wohnen.


(Die Stimme wird wieder lauter, eindringlicher.)
Ich frage nochmal, kennst du solche Tage?

(Die Stimme ist jetzt stark, selbstbewusst, fast schon triumphierend.)
Ich kenne sie, erlebe sie, ein Fluch, eine Gabe!
Schwarz-weiß, ein Leben, selbst mein Gesicht zeigt es.
Die Natur, schon schwarz-weiß und nichts gebleichtes.
Der Körper beweist, was in meinem Geist ist,
ein Sturm, der tobt, schon sehr oft verreist ist.
Weit vorangeschritten, dreiunddreißig Jahre,
mein größter Kampf, der einzig Wahre.
Von Anfang an da, nicht immer der Klare.

(Die Stimme wird ruhiger, nachdenklicher.)
Hatte Kleidung und Essen, Güter und Ware,
Bekanntschaften, Freunde, Familie und Feinde.
Die Großstadt, das Dorf oder eine ganze Gemeinde.

(Die Stimme wird wieder stärker, leidenschaftlicher.)
Dass selbst wenn ich all das weiße, positive vereine,
mich anzieht das Dunkle, das Tiefe, das Reine.
Die Kraft des Schwarzen, die Stille, der Frieden,
von allen gebraucht, von allen vermieden.

(Die Stimme wird jetzt dunkel, bedrohlich.)
Diese Kraft zieht mich runter in die tiefsten der Tiefen,
wo selbst die hässlichsten Dämonen ich schon vertrieben,
habe durch meine Schwärze, die noch dunkler erscheint,
wenn diese am Ende vor Glückseligkeit weint.

(Die Stimme wird ganz leise, fast unhörbar.)
Die Schwärze sieht zu, wie er sich wieder verliebt.

(Plötzlich Stille. Dann ein lauter Knall.)

(Gunshot)
(Ende)
© Copyright 2025 Frido von Lin (fridolin at Writing.Com). All rights reserved.
Writing.Com, its affiliates and syndicates have been granted non-exclusive rights to display this work.
Printed from https://shop.writing.com/main/view_item/item_id/2333882-Schwarz-und-Wei